Sonntag, 16. November 2008

3.bis 16. November

Nach meinem Überraschungsbesuch hab ich mich sofort wieder gut hier eingelebt. Fühlt sich so an als hätte ich 2 Zuhause, eines in dem ich mich geborgen fühle und eines in dem immer Neues auf mich wartet. In den letzten 2 Wochen war ich, abgesehen vom üblichen Uni (die hier hundert besser ist als in wien) -Sprachkurs- Fußball-Programm, in Stadt4teln in denen ich nie zuvor war, auf ner Brasilianischen Party, bei ner Spanier-Party, nem Türken-Festl, nem schwedischen Dinner und verbrachte nette Abende mit den Fußball-Girls, die mich voll lieb "aufgenommen" haben.

Einen Tag war ich in Pavia - wunderschöne Kleinstadt - wo ich mich mit Rivka, dem Mädl, das ich letztes Jahr, als ich mit Nora ein paar Tage in Mailand war, kennengelernt habe, getroffen habe. Spitzen Tag!!!!

Das Highlight der 2 Wochen war Tonis - Wiener Architekturstudent mit dem ich am Tag des schrecklichen Wahlergebnisses mit dem Auto nach Mailand gefahren bin - Geburtstagsfeier.

IST - Inis Surprise Trip (30.Okt bis 3.Nov)

Hallo ihr Lieben!



Endlich komm ich dazu euch von meinem Überraschungsbesuch zu berichten.

Als ich am 4.Oktober vom Fortgehen nach Hause gekommen bin, ist mir mitten in der N8 die Idee eingeschossen, dass ich meine mir wichtigsten Menschen in Wien mal überraschen will. Und welches Datum hätte sich dazu besser geeignet, als der Geburtstag meiner Mum am 31.Oktober,... Ich drehte den Computer auf, suchte nach billigen Flügen und 5 Minuten später standen die Flugzeiten in meinem Kalender. Als mich Papa und Verena dann 2 wochen später besuchten, legte ich meinen Kalender in eine Laden, schließlich wollte ich niemandem, wirklich niemandem erzählen, was ich geplant habe.



Am Abflugtag, 30.Oktober, informierte ich mich beim Telefonieren "unauffällig" was Nora G. am Abend macht-wo ich sie antreffen kann. Da sie leider krank war, plante ich zu ihr nach Hause zu fahren, statt beim Training am Erlaa-Platz aufzutauchen.



Als ich um 14h wegfahren musste, sagte ich Nora, dass ich nun in die Uni müsse und dacht mir "juhu, in ein paar stunden sehen wir einander und können endlich mal wieder persönlich quatschen; ist doch was anderes als tele"... Um 17h flog ich schließlich nach Wien - plauderte während des ganzen Fluges mit ner sehr netten 57-jährigen Dame, die sich freute mal mit wem Jungen über Politik und Wirtschaft quatschen zu können. Sie meinte, sie hat zwar selbst 2 Töchter in meinem Alter, aber die interessieren sich leider nicht für diese wichtigen Themen. In Wien-Schwechat angekommen wollte sie E-Mail-Adresse mit mir austauschen. Ich dacht mir "Ich fand das Plaudern zwar auch sehr nett, informativ, aber treffen werden wir einander wohl nicht mehr...however, e-mail-adresse austauschen tut ja nicht weh." Nachdem ich beim Billa am Flughafen Sekt (Nora R. hatte am 14.Oktober Geburtstag) und Tee (wie schon erwähnt, Nora G. war leider krank) für meine allerliebsten Freundinnen gekauft hatte, fuhr ich mit der Schnellbahn zur Landstraße-Wien Mitte, wo ich kurz mit Obdachlosen plauderte, die sich freuten, dass ihnen mal wer zuhörte. eine hatte ein handy und wollte mir unbedingt ihre nummer geben. hat mich wirklich berührt, zu hören welch schicksal manchen menschen widerfährt. wenn ich nach meinem auslandssemester wieder in wien bin, werde ich mich bei den menschen melden. shit, manchmal denk ich mir, ich hätt ne andere ausbildung machen sollen oder zusätzlich was in richtung sozialarbeit. Um 19h30 spazierte zu Nora R.s, manchen von euch unter Uni-Nora bekannt, Haus (30 Wohnungen). Ich wollte natürlich nicht bei der Haustüre bei Nori anläuten, sondern an der Wohnungstüre klopfen. Daher läutete ich bei Tür 1 - niemand öffnete. 2 - keine Reaktion. 3 - auch nicht zu Hause. 4 - niente, ich dachte mir schon "wenn das jetzt so weiter geht, muss ich am Ende noch bei 19 anläuten, was nichtmal ne halb so nette Überraschung wäre, wie an der Türe klopfen" Als ich dann bei Tür Nummer 5 anläutete, meldete sich jemand - ich erläuterte kurz weshalb ich ins Haus muss, ging dann in den 3 Stock und klopfte an Noris Wohnungstüre. Nach dem ersten Klopfen tat sich nichts, ich dachte schon "shit, sie ist nicht zuhause", doch nachdem ich anläutete, machte mir meine Nori auf und die Überraschung war perfekt...



Alex, mein bester Freund, wurde eine Stunde später (die Stunde kam mir wie 5 Minuten vor) zu Nori bestellt. Ich durfte dann mit seinem neuen Auto - das erste Mal, dass ich mit einem Automatik-Auto fuhr - zu Nora G. fahren. Natürlich wollte ich auch bei Nora nicht einfach an der Haustüre läuten. Daher bat ich Noras-Mum Alex und mich in Noras Haus zu lassen, da ich meinen Schlüssel ihres Hauses nicht mit hatte, weil er in meiner Wohnung in Wien liegt, in die ich nicht fahren hätte können, weil mich sonst maybe meine Mum gesehen hätte. In Noras Haus wartete ich schließlich im Erdgeschoß, während Alex an Noras Tür klopfte, ihr den Tee in meinem Namen gab (Alex sagte, dass ich ihn gebeten hätte Nora einen Tee vorbei zu bringen, weil sich ihre Stimme heute beim telen so arg angehört hat), die beiden plauderten... nach 2 Minuten ging ich dann die Treppen rauf und es war einfach wunderschön mal wieder den Menschen umarmen zu können mit dem ich schon soooooooo viel erlebt habe wie mit niemand anderem; der seit 7 Jahren immer, wirklich immer, auch wenn ich die größte Dummheit die man nur tun kann, getan hab, für mich da ist und mir zuhört.



Um Mittern8 fuhren Alex und ich zu ihm. Ich hätte ja nicht zuhause schlafen können, da meine Mum meinen Wohnungsschlüssen hat und ich sie erst am nächsten Tag in der Schule, an ihrem Geburtstag, überraschen wollte. Am Freitag fuhren Alex und ich mit 2 Geburtstagstorten (einer "echten" und einer aufblasbaren - 50cm durchmesser) um 9h20 nach Gablitz um in der großen Pause in der Schule zu sein. Mein Plan, die aufblasbare Torte einer Kollegin zu geben, die sie Mama überreichen soll (so als hätte ich sie aus Mailand geschickt), und währenddessen am Gang zu warten und die Musik-spielende-Kerze anzuzünden, klappte super. Als Mama dann aus dem Lehrerzimmer kam und ich mit der Torte vor ihr stand, brach sie in Tränen aus... das war einer der schönsten Momente meines Lebens. Mama, hättest du wirklich gedacht, dass ich zu deinem halbjahrhundert-geburtstag nicht heimkomme?;) In der Klasse aßen wir denn die Torte und gegen Ende des Schultages lernte ich den Schul-Kids ein bisschen italienisch mit dem sie heute ihre Eltern überraschen werden. War ein schönes Gefühl den Kindern mit so ner Kleinigkeit ne große Freude machen zu können... beim Läuten liefen ein paar Kids zu mir, wollten mir die Sätze nochmal aufsagen und waren ganz stolz sie schon auswendig zu können.


Am Nachmittag kam dann Eduardo -lieber Brasilianer, der auch im September den Sprachkurs in Como gemacht hat und der jetzt die nächsten Tage in meiner Wohnung wohnen wird - nach wien. Mum, Verena, Petra, Petra,... und wir 2 Überraschungsgäste feierten Mums Birthday. Später zeigt ich Ed die Stadt und schließlich überraschten wir Maxi bei seiner Geburtstagsfeier. Juhu! Mein Plan lief bis jetzt super. Nora, Alex, Nora, Mama, Verena, Maxi waren an den Orten an denen ich gehofft habe, sie anzutreffen. Yessss! Everything perfect!!!

Sodalla, zu dem Zeitpunkt standen aber noch Papa, Gabi, Birgit und Claudia Z. auf meiner "fix"-Liste und ein 5 weitere ganz liebe Menschen auf meiner "hoffe, dass es sich ausgeht"-Liste.


Papa überraschte ich am Samstag in der Früh, als er gerade unter der Dusche stand ;) Als ich anläutete, dacht ich mir schon "so lange brauchte er für den weg vom wohnzimmer ins vorzimmer normalerweise nicht. hoffentlich ist er überhaupt zuhause."


Am Samstag waren wir im Wald4tel - Allerheiligen (Kirche, Friedhof), großes Verwandtschaftstreffen in Waidhofen und Mamas Geburtstagsessen im Golfhotel. Dort passierte dann die erste Sache in meinem Überraschungs-Trip die ich mir nicht so gewünscht hätte. Ich hatte komische Bauchkrämpfe, was leider meine Stimmung und in Folge dessen auch Mamas Stimmung drückte.


Am Sonntag in der Früh ging es mir aber zum Glück wieder gut und ich konnte das Fußballmatch spielen; im zentralen Mittelfeld, wo ich schon seit 4 Jahren nicht mehr gespielt hab. Vor dem Match dacht ich mir "Das kann ja was werden - jetzt wo ich immer libero gespielt hab, plötzlich wieder ne gegenspielerin zu haben und nicht mehr alles von hinten überblicken zu können, wird sicher ungewohnt", aber hinterher muss ich sagen "jederzeit wieder! hat mir spaß gemacht." nach dem match hab ich mit vielen menschn geplaudert, "ja, auch mit unseren gegnern ;) die mir netterweise vor nem halben jahr meine schuhe, als ich sie bei ihnen am sportplatz vergessen habe, binnen 2 tagen zukommen haben lassen"


Da Gabi am Sonntagabend wieder zurück vom steiermark-family-besuch war (wusste Mum zum Glück, da es zu auffällig gewesen wäre, wenn ich gefragt hätte um wieviel Uhr sie heimkommt), konnte ich sie endlich überraschen. Ich fühlte mich so schrecklich hilflos als Gabi mitte Oktober im Spital war und ich hilflos in Mailand saß. Ich bin meiner Mum unendlich dankbar, dass sie sich so lieb um Gabi gekümmert hat und es freut mich wahnsinnig, dass ihr euch so gut versteht. Es war wunderschön einander endlich wieder zu sehen...

Die Zeit verging viel zu schnell und schon war es Montag. Vor dem Rückflug machte ich einen Abschiedsbrunch im Cafe Kunsthalle mit allen mir gaaaaaaanz wichtigen Menschen. Und wisst ihr was, Claudia Z. und ich waren pünktlich, sogar überpünktlich 9h55 obwohl 10h ausgemacht war. Das ist bitte im Kalender zu vermerken, da wir normalerweise mit stundentenüblicher viertel-stündiger-verspätung bei Treffen erscheinen. als ich schließlich mit eduardo in die schnellbahn richtung flughafen einstieg, fiel es mir gar nicht leicht, mich von meinen Liebsten zu verabschieden, da es einfach was anderes ist, mit Menschen die man seit Jahren kennt Zeit zu verbringen, als mit tausend neuen leuten zu quatschen.... das Gefühl der Vertrautheit fehlt da einfach. Was jetzt nicht heißen soll, dass es mir nicht gefällt. Im Gegenteil, ich genieße es sehr Menschen und Sitten from all over the world kennen zu lernen, aber daham is halt doch daham ;)

shit, jetzt hab ich schon viel zu viel geschrieben. habe mir vor ner stunde, als ich zu schreiben begonnen habe, vorgenommen mich kurz zu fassen, aber das ist mir leider ganz und gar nciht gelungen. ich hoffe, ihr verzeiht mir ;)


Nun muss aber wirklich Schluss sein.. nur noch ein satz (ich komm mir grad wie früher bei ner schularbeit vor, wenn es geläutet hat. da war ich, außer in mathe, selten schon fertig)
Es war unbeschreiblich schön, mal wieder die Menschen zu sehen, die in den letzten Jahren immer für mich da waren, mir zuhörten, egal ob es mir gut oder schlecht ging.
Dieser spontan beschlossene Überraschungstrip war unbeschreiblich schön!